Wie kann ein Mikrotrauma enstehen?

Mikroverletzungen können in den unterschiedlichsten Lebensbereichen auftreten. Oftmals entstehen sie im zwischenmenschlichen Kontext, dort wo wir Demütigungen, Beschämungen, Herabwürdigungen, Bedrohungen oder Ähnliches erleben. Wenn sich derlei Verletzungen über einen längeren Zeitraum häufen und wir den Eindruck haben, dass wir dieser Situation hilflos ausgeliefert sind, weil wir uns beispielsweise von unserem Arbeitsplatz oder von einem Menschen abhängig fühlen, entstehen Ohnmacht, Angst, Wut, Scham oder Schuldgefühle. Eine immense Stresssituation, die unsere mentale Gesundheit angreifen kann.

Ein Mikrotrauma kann beispielsweise durch Mobbing am Arbeitsplatz, in der Schule oder aber auch im Sportverein, innerhalb von dysfunktionalen Beziehungen oder durch Verletzungen in der Eltern-Kind-Beziehung entstehen. 

 
 

Da es sich um sehr zentrale Lebensbereiche handelt, in denen eine Flucht nur sehr schwer möglich ist, können wiederholte seelische Verletzungen verheerende Auswirkungen auf die mentale Gesundheit haben.

 

Studien konnten zeigen, dass Mobbingopfer signifikant häufiger unter psychischen Beschwerden, wie Ängsten, Depressionen und PTBS-Symptomen litten, als Menschen, die nicht von Mobbing betroffen waren (z.B. Björkqvist, Österman & Hjelt-Bäck, 1994)

In einer weiteren Studie entwickelte ein Großteil von Mobbingopfern sogar das Vollbild einer PTBS, ohne dass sie einem klassischen Trauma ausgesetzt waren (Mikkelsen & Einarsen, 2002). Je länger das Mobbing anhielt, desto stärker waren in der Regel die psychischen Beschwerden ausgeprägt (Tatar & Yuksel, 2018).

Es gibt verschiedene Risiko- und Schutzfaktoren, die dich verletzlich oder widerstandsfähig gegenüber Trauma machen. Mehr dazu und Wege zur Überwindung von Mikrotrauma findest du in meinem neuen Buch! Aber jetzt schauen wir uns erst einmal an, welche Auswirkungen Mikroverletzungen noch auf unsere Psyche haben können.

 

Wie äußert sich ein mikrotrauma?

Lang anhaltende, sich ständig wiederholende seelische Verletzungen können eine Vielzahl von psychischen Symptome nach sich ziehen. Wie viele Symptome sich zeigen und wie stark sie ausgeprägt sind, ist individuell.

 

Welche psychischen Erkrankungen können aufgrund eines Mikrotraumas entstehen?

Wenn Mikrotraumata oder auch traumatisierende Verletzungen zu einer Symptomatik führen, die zu Leiden oder Beeinträchtigung führt, dann kann eine psychische Störung vorliegen. Es ist auch möglich, dass zwei oder mehr Störungen gleichzeitig auftreten, wir sprechen dann von Komorbiditäten.

  • Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

  • Depression

  • Angststörungen

  • Körperliche Störungen

  • Substanzbezogene Störungen

  • Essstörungen


Wenn körperliche Symptome vorhanden sind, denen kein medizinischer Krankheitsfaktor zugrunde liegt, dann könnte eine somatoforme oder hypochondrische Störung vorliegen. Die Beschwerden können sich auf jede Körperregion beziehen. Dabei kann es sich beispielsweise um Verdauungsbeschwerden handeln. Es können aber auch Schmerzen auftreten oder die Angst vorherrschend sein, an einer schlimmen Krankheit zu leiden.

In meinem Buch “Mikrotrauma - Wenn kleine seelische Verletzungen krank machen” findest du weitere Informationen zum Thema Mikrotrauma. Dort gebe ich dir Impulse und Übungen zur Bewältigung von Mikrotrauma mit an die Hand. 

 
 

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